Julia Bornefeld

Julia Bornefeld SUBLIME, 2014, Ausstellungsansicht

          Julia Bornefeld

SUBLIME

 

 

Ausstellungsdauer: 18. November 2014 - 10. Jänner 2015

 

Eröffnung: 17. November 2014

Martin Fritz, Kurator / Publizist im Gespräch mit Julia Bornefeld

Finissage: Freitag 9. Jänner 2015, Musik: <02.22> Richard Klammer, Heimo Trixner

Im Rahmen der VIENNA ART WEEK 2014

Julia Bornefeld

Ausstellungsansicht SUBLIME,
kunstraum BERNSTEINER, 2014

 

 

Julia Bornefeld

ALBO, 2014, 600 cm Länge x 500 cm Breite x 5 cm Höhe.

 

 

Julia Bornefeld

POLYPHONIC FIELD, 2014, 200 cm Hoch, 240 cm Lang x 168 cm Tief, Blechbasinstrumente, Stahl.

 

 

 

 

 

Martin Fritz

Zur Ausstellung »Sublime« von Julia Bornefeld

 

 

Julia Bornefeld (*1963 in Kiel) verknüpft in ihrer aktuellen Ausstellung »Sublime« kunsthistorische und biographische Entwicklungslinien. Die seit 22 Jahren in Südtirol/ Italien lebende Künstlerin verwendet dafür bewusst eine Art »Neo Arte Povera«, die auf ihre künstlerischen Anfänge in den 1980er Jahren – unter anderem als Studierende bei Emilio Vedova in Venedig – ebenso verweist, wie auf familiär-biographische Prägungen und einen gewissen kulturpolitischen Stillstand in ihrer Wahlheimat.

 

Mit den drei größten Objekten der Ausstellung markiert Julia Bornefeld in der Ausstellung die Eckpfeiler ihres künstlerischen Selbstverständnisses, in dem das Individuelle stets mit dem Gesellschaftlichen in Beziehung bleibt. Die große Bodenarbeit aus Holz, mit der Silhouette eines etwas abgebrannten Italien (»Albo«, 2014), verortet die Praxis der Künstlerin in einem konkreten geographisch-politischen Raum, während das danebenstehende Ensemble aus zusammengefügten Musikinstrumenten (»Polyphonic Field«, 2014) eine direkte Beziehung zur Herkunft der Künstlerin aus einer Musikerfamilie herstellt. Von der Decke hängt ein aus groben Stahlrohren geformtes Ei (»Nido«, 2014), dessen klassische, skulpturale Form von einem »Nest« aus schwarzen, ineinander verschlungenen, Gummiseilen umhüllt wird – eine »arme« Materialwahl, mit der die Künstlerin an ihr eigens »schwarzes Werk« (Julia Bornefeld) aus den 1980er und 1990er Jahren anschließt.

 

Neben den neuen Arbeiten aus den Jahren 2013 und 2014 zeigt die Künstlerin ausgewählte ältere Stücke (Ohne Titel, 1991). Sie unterstreicht damit die mehrfachen Zeitschnitte, die das Konzept der Ausstellung maßgeblich bestimmen. Dabei entstehen stimmige Neuinterpretationen etablierter künstlerischer Topoi: Indem Julia Bornefeld bewusst zeitlich und formal zurückgeht, führt sie eine Reflexion ihrer eigenen Entwicklung herbei, die dort an die Gegenwart anschließt, wo hohe Material- und Herstellungsqualität in Verbindung mit Selbstreflexivität zuletzt wieder an Bedeutung gewann. Julia Bornefeld setzt dabei häufig auf von ihr gefundene Materialien – etwa die Leitungselemente einer Fußbodenheizung (»Nido«, 2014) oder Autoschläuche (»Aria«, 2014). Die Ausstellung unterstreicht damit eine Ästhetik, der es am Beginn des 21. Jahrhunderts nicht um repräsentative Veredelung, sondern um zeitgemäße – eben sublime - Zurückhaltung geht.

 

Julia Bornefeld

LENZUOLO, 2014, 100 x 70 cm, digitaler Pigmentdruck Diaplex.

FINAL PLAY, 2012, 30 x 40 cm, Mischtechnik auf Büttenpapier

 

FINAL PLAY, 2012, 30 x 40 cm, Kohle auf Büttenpapier

     

Julia Bornefeld

OVAL, 2014, 180 x 105 x 20 cm, Gummi, Ventile, Holz.

FACE, 2013 digitaler-Pigmentdruck Diaplex,
100 x 75 cm Auflage 3 3

GAIA, 2014, 60cm Hoehe x 45cm Breite, 18cm Tiefe