kunstraumBERNSTEINER

Foto: Michael Goldgruber

 

Über den kunstraum BERNSTEINER

 

Die Gründung des kunstraum BERNSTEINER ist das Resultat eines persönlichen Engagements, das eine lange Vorgeschichte hat. Alois Bernsteiner ist seit mehr als 20 Jahren als leidenschaftlicher Kunstsammler bekannt, der sich selbst als "Verkäufer von Chancen" versteht.

 

Zusätzlich initiierte er bereits seit 1997 Kunstorte, zu Beginn in seinem Wohnhaus in Wien Simmering (1997 – 2003), danach in einer eigens für Ausstellungen adaptierten Werkhalle ebenfalls in Simmering (2003 – 2005). Präsentiert wurden u.a. die KünstlerInnen Uli Aigner, Iris Andraschek, Nin Brudermann, Michael Goldgruber, Christoph Hinterhuber, szely&kopeinig – huber/reisner und Marko Lulic. Zuvor engagierte er sich tatkräftig im Bricks & Kicks von Muntean/Rosenblum in der Apostelgasse und gründete vor einigen Jahren den Kunstraum Ve.Sch in der Schikanedergasse mit. Bernsteiners Interesse gilt neben seiner Sammlung in ganz besonderem Maße dem Potential künstlerischer Experimente. Bernsteiner hat sich damit den Ruf erworben, auch aufwändige und außergewöhnliche Projekte in Zusammenarbeit mit KünstlerInnen zu ermöglichen, die ansonsten kaum realisierbar wären. Mit seinem Kunstraum im zweiten Bezirk initiierte er ab 2010 einen nicht-kommerziellen Raum für zeitgenössische Kunst, der KünstlerInnen ein nahezu ideales Wirkungsfeld bietet.


Im Jahr 2005 erwarb Bernsteiner den Hinterhof des Gebäudes in der Schiffamtsgasse 11 im zweiten Wiener Gemeindebezirk. In den folgenden Jahren sanierte er den Hof und die daran angrenzenden Gebäudeteile, die früher als Werkstatt und Stall dienten und seit 1937 keine Veränderung mehr erfahren hatten. Im Zuge der Sanierung baute er große Teile des Ensembles zu einer private Kunsthalle um, die höchsten Ansprüchen genügen sollte.

 

Der kunstraum BERNSTEINER war jedoch nie nur als Ort zur Präsentation von Kunst gedacht. Vielmehr war es Bernsteiner ein Anliegen, dass Kunst der Architektur direkt eingeschrieben wird: Er lud daher Martin Vesely ein, der sich in seinen Arbeiten mit Fotografie und Licht beschäftigt. Vesely hat für die Fenster und Türen ein künstlerisch-architektonisches Konzept entwickelt, dessen Gestaltung die Idee des Historischen in unerwarteter Weise aufgreift und neu kontextualisiert. Die Portale, die der Künstler mit Alois Bernsteiner und seinem Team in monatelanger Arbeit schuf, bestehen statt aus den üblichen gleichförmigen Kadern aus einem Raster, das aus unterschiedlichen Fotoformaten zusammengesetzt ist, durch die das Licht in den Kunstraum fällt.

 

Bernsteiner ging es somit nicht um eine rasche Renovierung. Vielmehr entschied er sich, die vorhandene Struktur sensibel in Stand zu setzen und die Atmosphäre zu erhalten, ohne sie zu historisieren. Der Innenraum wurde erhöht und professionell adaptiert, das Dach erneuert und der Innenhof mit alten Pflastersteinen ausgelegt. Es entstand ein Kunstraum mit einer sieben Meter hohen Wand, der den von Bernsteiner eingeladenen KünstlerInnen eine großformatige Aktionsfläche bietet. Es wurde ein Ort geschaffen, der neben der Ausstellung von Exponaten und der Realisierung von Projekten die Möglichkeit bietet, das Thema "Ausstellung" per se auf unterschiedliche Weise künstlerisch zu hinterfragen und damit zu experimentieren.

 

Alois Bernsteiners Anliegen ist gekennzeichnet von dem Wunsch, einen Ort zu etablieren, an dem die intensive Auseinandersetzung mit Kunst unter Kunstschaffenden, Kunstinteressierten und Freunden stattfinden kann. Seinen Verein nannte nicht umsonst "friendsandart".